No CISO no Cry?
Gerade kleine Unternehmen und der Mittelstand stehen bei IT-Security vor besonderen Herausforderungen

Warum kleine Unternehmen und Mittelstrand beim Thema IT-Sicherheit besonders gefordert sind
„No CISO no cry“ – was als Wortspiel mit Bob Marley beginnt, ist für viele kleine und mittelständische Unternehmen (KMU) leider Realität. Ein Chief Information Security Officer (CISO), also ein dedizierter Verantwortlicher für IT-Sicherheit, ist in kleineren Unternehmen meist nicht vorhanden. Doch was bedeutet das für die tägliche Praxis?
Die besonderen Herausforderungen kleinerer Unternehmen
Im Mittelstand sind die Ressourcen knapp – sowohl finanziell als auch personell. Die IT-Abteilung besteht oft aus einem kleinen Team, das alles gleichzeitig leisten muss: Server betreiben, Anwendungen bereitstellen, Support leisten und nebenbei auch noch die Sicherheit im Blick behalten.
Hinzu kommt: Die digitale Abhängigkeit nimmt zu. Geschäftsprozesse laufen zunehmend in der Cloud, Kundendaten werden digital gespeichert, Maschinen sind vernetzt – und Angriffe werden professioneller.
Ev′rything′s gonna be alright
Ev'rything′s gonna be alright
Ev'rything′s gonna be alright
Ev'rything′s gonna be alright
(Bob Marley)
Viele KMUs fühlen sich dabei als „zu klein, um interessant zu sein“. Das ist ein gefährlicher Trugschluss: Cyberangriffe treffen nicht nur Konzerne. Gerade kleinere Unternehmen gelten als lohnendes Ziel, weil sie oft schlechter geschützt sind.
Wenn Security nebenbei läuft
Ohne CISO fehlt oft eine klare Strategie. IT-Security wird dann eher als lästige Pflicht behandelt – ein zusätzlicher Punkt auf der To-do-Liste.
Die typischen Folgen sind:
System-Mix: Es wird eine Mischung aus modernen Systemen und Altkomponenten eingesetzt.
Fehlende Priorisierung: Sicherheitsmaßnahmen konkurrieren mit dem Tagesgeschäft und werden aufgeschoben.
Ad-hoc-Entscheidungen: Tools und Systeme werden angeschafft, ohne dass jemand die Sicherheitsaspekte ganzheitlich bewertet.
Keine kontinuierliche Verbesserung: Schwachstellen-Analysen, Patch-Management oder Awareness-Schulungen bleiben liegen, weil „keiner Zeit hat“.
Das Ergebnis:
Die Sicherheitslage wird unscharf, Lücken bleiben unentdeckt, und die Organisation reagiert nur, wenn es brennt.
Was können KMUs tun?
Nicht jedes Unternehmen kann sich einen eigenen CISO leisten – doch das bedeutet nicht, dass man das Thema Sicherheit ignorieren sollte. Neben den technischen Möglichkeiten kann die Organisation an vielen Stellen unterstützen:
Externe Expertise: Externe Expertise bringt Fachwissen punktuell ein und hilft beim Aufbau der Strukturen und Prozesse. Ich wüsste da jemanden. :-)
Kulturwandel: Sicherheit sollte als Teil des Geschäftserfolgs verstanden werden, nicht als lästiges IT-Thema.
Aufbau eines IT-Risk Council: Ein Risk Council bringt die entscheidenden Beteiligten des Unternehmens zusammen und fällt sicherheitsrelevante Entscheidungen
Benennung von Sicherheitsbeauftragten: Sicherheitsbeauftragte sind speziell geschulte Kolleg:innen, die in ihren Abteilungen die Awareness für Sicherheit schaffen und beraten.
Fazit:
„No CISO no cry?“ – Schön wär’s. Die Wahrheit ist: Gerade kleine Unternehmen brauchen ein klares Bewusstsein für IT-Security. Ohne Verantwortlichkeit und Struktur steigt das Risiko massiv. Wer früh handelt, kann mit überschaubaren Mitteln viel erreichen – und vielleicht irgendwann doch ganz entspannt zur Musik von Bob Marley zurücklehnen.